Die Andersmacher
Natur als Lifestyle
In der vierten Generation erfindet sich der Stotz Hof neu: mit Produkten aus landwirtschaftlicher Produktion, als Ausflugsziel – und als angesagte Location für Parties und Feiern.
Was der Stotz Hof eigentlich ist, ist gar nicht so leicht zu erklären. „Hofladen – Café – Events“ steht auf den Schildern an den Zufahrtsstraßen im Hinterland des Bodensees. Doch die Beschränkung auf drei Schlüsselbegriffe war bloß dem Platz geschuldet, sagt Bruno Stotz und schmunzelt. Zumindest will er aus dem Betrieb noch mehr machen als einen innovativen Bauernhof: nämlich eine „Lifestyle-Marke“.
In der vierten Generation ist der Hof in der Nähe von Markdorf im Besitz der Familie und seit jeher bekannt für seine Kürbisse und Erdbeeren. Doch als Bruno Stotz 2019 im Alter von gerade 24 Jahren die Leitung übernahm, setzte er sich mit seiner Familie und seinem Team sofort daran, eine große Vision umzusetzen. Irgendwann während des Betriebswirtschaftsstudiums hatte er den Satz „Natur ist der neue Luxus“ gelesen, nun dient der Gedanke als Motor des Unternehmens. „Wir möchten die Menschen zu uns auf den Hof holen, ihnen etwas Ursprüngliches und eine besondere Atmosphäre bieten.“
An der Tafel und im Park
Dazu gehören innovative Angebote. Im ersten Stock des umgebauten Kuhstalls zum Beispiel befindet sich die Event Location. Bis zu 500 Gäste hat man hier schon im Rahmen der regelmäßigen After Work Parties bewirtet. Im Erdgeschoss des neu errichteten Wirtschaftsgebäudes produziert der Winzer Lukas Frey aus Hagnau Cider – und dies sehr erfolgreich. Die alkoholfreie Version des aus Apfel, Birne und Quitten hergestellten Getränks wurde beim Cider Award 2022 von einer internationalen Fachjury von 50 Personen als „Best of Category“ ausgezeichnet.
Auch das rund 20 Hektar große Areal ist mehr als eine Produktionsfläche. An der Feldtafel kann man mit Freunden oder der Familie saisonale Gerichte aus der Hofküche genießen, in der der renommierte Koch Mario Enchelmeier die Leitung hat: gehobene Gastronomie auf dem Acker. Ein Theater aus der Umgebung hat hier ebenfalls schon gastiert, und bald sollen die Besucher durch einen landwirtschaftlichen Park flanieren können. „Alles, was wir tun, muss zum Gesamtkonzept passen“, sagt Bruno Stotz. Dafür lässt er sich auf regelmäßigen Reisen inspirieren. Aus Südafrika und Norwegen brachte er die Idee zur gehobene Küche mit, die Innenarchitekten für den Umbau lernte er in Südtirol kennen.
Das Spülmobil ließ ihn schlecht schlafen
Bei allen Innovationen: Der mobile Verkauf an den Straßen und auf den Märkten der Region bleibt weiterhin ein Standbein. Bei dieser Gelegenheit hat Bruno Stotz auch erstmals Bekanntschaft mit Ackermann gemacht. Im Vorfeld der Lindauer Hafenweihnacht, einem der schönsten Adventsmärkte der Region, hatte er vom Spülmobil gehört. Die Idee überzeugte ihn – was nicht heißt, dass er in der Nacht davor gut geschlafen hätte. „Ich machte mir wirklich Sorgen, wir dieses Ding in unsere kleine Hütte kriegen und wie wir es anschließen sollten.“
Die Sorgen verflogen bald. „Der Ein- und Abbau war so easy und die Maschine hat uns über die vier Wochen echt das Leben erleichtert“.
Was Bruno Stotz aber fast noch mehr verblüfft: „Ich hätte nie geglaubt, dass man mit so wenig Wasser Geschirr so sauber spülen kann.“ Danach freute er sich auf die beiden Bistrospülmaschinen sowie die Haubenspülmaschine, die im Hofladen sowie im Veranstaltungsraum im Einsatz sind. Überhaupt hat er bei dieser Partnerschaft ein gutes Gefühl. „Ein ehrlicher Familienbetrieb mit einer klareren Struktur und einem Fokus auf Wertigkeit – auch das hat mich überzeugt.“
„Ich hätte nie gedacht, dass man mit so wenig Wasser so sauber spülen kann.“
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